Die Motte und das Zen
Die Praxis im Alltag

Falls die Praxis nichts mit eurem realen Leben zu tun hat, werdet ihr nicht praktizieren. Dies wird für euch nur Unterhaltung sein und ihr werdet nicht verstehen, dass die Praxis gerade euer alltägliches Leben betrifft. Wenn ihr das versteht, dann und nur dann werdet ihr in jedem Moment praktizieren, ohne dabei auf Sitzmeditation oder Gruppenpraxis zu warten. Wenn das Verstehen in euch auftaucht - dann werdet ihr fehlerlos. Ihr werdet keine Ratschläge brauchen - ihr werdet dies jede Minute fühlen. Keine Ratschläge können euer Verstehen ersetzen und eure Handlungen fehlerfrei machen. Ja, manchmal kann man ins Schwarze treffen: es kann plötzlich passieren, dass ein Ratschlag mit dem übereinstimmt, was zu tun ist. Aber manchmal kann er sich davon unterscheiden.

Deshalb darf man nicht so fahrlässig mit dem eigenen Leben umgehen. Ein Mensch könnte jetzt eure Hilfe gebrauchen. Was werdet ihr ihm sagen? "Warte mal, ich praktiziere mal noch zwanzig Jahre, dann helfe ich dir. Oder komm besser im nächsten Leben vorbei - dann bin ich vollkommen weise und erzähl dir irgendetwas". Aber ein Mensch kann nicht warten. Er hat jetzt ein Problem, es muss ihm jetzt geholfen werden. Deswegen solltet ihr unverzüglich praktizieren, ohne es auf die lange Bank zu schieben.

Und bis dahin wird die Praxis für euch eine abstrakte Theorie sein - bis ihr versteht, dass dies euch, unmittelbar euer Leben betrifft, hier und jetzt. Solange ihr denkt, dass die Praxis einen bestimmten einzelnen Praktizierenden in einer abstrakten Zeit betrifft, bis dahin wird es diese ausgedachte Praxis und, getrennt davon, euer reales Leben nebeneinander geben. So wird eure Praxis getestet - eben durch eure Handlungen, durch euer Leben, das von euch permanent irgendwelche Lösungen, irgendwelche Verantwortung abverlangen wird.

Vermutlich werdet ihr nicht auf Anhieb so vollkommen in euren Handlungen. Eure Handlungen werden insoweit immer zielgenauer, als die Richtigkeit des Verstehens in euch aufkommt. Und wenn ihr das vollständig vollkommene Wissen erlangt, hört ihr auf, Fehler zu machen. Und solange ihr im Besitz dieses Wissens seid, begeht ihr keinen Fehler.

Menschen können unterschiedliche Meinungen darüber haben, was ihr tut. Jemand sagt "das ist gut" und jemand sagt "das ist schlecht". Aber das wird, um es nochmal zu betonen, nur deren eigene Position sein.

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